Freitag, 19:00 Uhr, U1 Praterstern. Die Frisur hält. Dienstag, 18:50, U1 Karlsplatz. Die Frisur hält. Fraglich nur, wozu die Frisur halten soll, wenn ich mal wieder wegen eines schadhaften Zugs im Bahnsteig bleiben muss. Und warten muss. Worauf eigentlich? Auf Godot? Oder wenn ich zu Fuß über die Reichsbrücke humpeln muss (für die Verletzung können die Verkehrsbetriebe freilich nichts, das muss ich ihnen zu Gute halten), weil gar nichts mehr geht. Gut, dass die Brücke nicht eingestürzt ist – oder ich nicht in der Leopoldau wohne (wofür die Verkehrsbetriebe im Übrigens genauso wenig können, auch das sollte klar sein). Taxis gibt’s natürlich grad keine. Die paar haben sich die Leute gekrallt, die nicht wie Lemminge auf Weiterfahrt (auf das Wunder!) gewartet haben.
Dass es zusätzlich leicht beunruhigend ist, via Handy vom Informanten (aka Bruder) zu erfahren, dass in Kaisermühlen der angeblich schadhafte Zug steht, der gerade von der Mannschaft dreier Feuerwehrzüge in Beschlag genommen wird, dass im Hintergrund ständig dieses ätzende Sirene heult, dass der Stationsbereich durch die Polizei mit Absperrbändern(!) vor wahnsinnigen, einfach-dringend-irgendwo-hin-müssenden Fahrgästen geschützt wird… Naja, war dann wohl doch nix.
Liebe Wiener Linien, bitte tut was für eure treuen Fahrgäste (und um es in euren Worten auszudrücken „FahrgästInnen“)! Schafft neue U-Bahn-Garnituren an – oder steht von mir aus dazu, dass die Bauarbeiten rund um die U2 schuld daran sind. Aber redet! Bitte! „Dieser Zug muss eingezogen werden“ (samt dazugedachtem „Euda“) und „Hier ist Endstation, alle aussteigen, der Zug fährt wieder in die andere Richtung“ (wenn ich von der Vorgartenstation nicht wirklich eine Alternative außer Taxi oder verzweifelte Anrufe bei autofahrenden Freunden habe) sind per se nicht wirklich Aussagen!
Dienstag, 19:25 Uhr, Kaisermühlen. Endlich raus aus der U-Bahn. Die Frisur hält (erstaunlicherweise noch immer). Mir wurscht. Ich will, dass meine Jahreskarte ihr Geld wert ist. Wenn schon alles andere keinen Wert hat.
P.S: Wenn ich schon zum wiederholten Mal über 30 Minuten für eine Strecke von nicht mal zehn Minuten brauche, hätte ich mir beim Aussteigen wenigstens Sekt und Brötchen erwartet. Vielleicht beim nächsten Mal?
Pff, na das hört sich ja nach einem Holly-wäre-da-1A-ausgezuckt-Erlebnis an. Ich hasse die Öffentlichen. Alle. U-Bahn fahren terrorisiert mich psychisch. Nicht nur, weil man jahrhunderte auf den nächsten Zug warten muss (die Wiener Linien können sich übrigens eine Riesenscheibe von Berlin abschneiden. BERLIN!!! Das ist keine 1,irgendwas Millionen Popelstadt, das ist eine richtige Großstadt. Die schaffen es nämlich wirklich alle paar Minuten ihre U-Bahnen durchzuschicken.), sondern auch wegen der Leute da. Kann man im vollgestopften Zug ins Wageninnere latschen? BITTE??!!?!? Nein, geht natürlicht nicht. Bleiben wir doch in der Mitte stehen.
Oder das Phänomen beim Aussteigen. Steht einer bei der linken Tür zB, quetschen sich ALLE durch den halb offenen Ausgang. Kommt da einer auf die Idee die zweite Tür auch aufzumachen. Nö. Ist ja EIN Handgriff.
ARGLLAWAERJIOAJEOIJRWOJIROJÖAÖAÖAÖAÖAAÖAÖAÖA…naja…was ich sagen wollte: schön, dass du doch noch an deinem Ziel angekommen bist. MIT Frisur.
Berlin werde ich beurteilen, wenn ich im Juni endlich(!) mal dort bin! *freu* Zu Wien kann ich sagen, dass ich eine weitere „wie macht man anderen Fahrgästen das Leben möglichst schwer“-Verhaltensregel entdeckt habe: Du machst einfach nicht selbst die Hälfte der Tür auf, vor der du grad stehst, sondern schlüpfst durch die andere, die schon selbst irgendwer (meistens ich) aufgemacht hat und rausgehen will. Ist ja viel einfacher. Abgesehen davon, dass ein Deo so manchem wirklich gut stehen würde. Echt, sch… auf die Frisur. 😉 Es lebe der tägliche Öffis-Terror!